Qualitative Analyse- und Erhebungsmethoden  
 

 

 
 
 
 

 

 

 

Leitfadenerstellung (Critical Incident Techniques)

Die Erstellung von Interviewleitfäden erfolgt in Abhängigkeit von Ziel und Umfang des jeweiligen Untersuchungsgegenstandes. Je nach Themenstellung, Rahmenbedingungen und Stichprobenumfang wird der Auswertungsmodus bestimmt und der Fragenpool generiert. In einem nächsten Schritt erfolgt die Zusammenstellung des Leitfadens basierend auf ausgewählten Fragen des Pools. Dieser Leitfaden wird in der Regel einem Prätest unterzogen, auf Basis dessen entsprechende Korrekturen und Anpassungen eingearbeitet werden. Ein auf den jeweiligen Untersuchungsgegenstand maßgeschneiderter Fragebogen, ermöglicht die Durchführung effizienter Interviews, die ohne Leerläufe und Rückfragen auch bei unterschiedlichen Interviewern umfassende vergleichbare Ergebnisse liefern.
Insbesondere in der Erhebung von Nutzer- und Systemanforderungen wird bei der Leitfadenerstellung häufig auf die Critical Incident Technique (CIT) zurückgegriffen. Die CIT ist eine Methode der Systemevaluierung in einem arbeitenden Umfeld. Sie beruht auf der Rückmeldung kritischer Ereignisse im Umgang mit dem System, die in eine Taxonomie kritischer Anforderungen für das System transformiert werden. Damit liefert die CIT reiche Informationen über tatsächliche Nutzer, die tatsächliche Aufgaben ausführen. Sie identifiziert ungewöhnliche und / oder einprägsame Ereignisse, die im Rahmen anderer Studienmethoden aufgrund von Zeit- oder Ressourcenengpässen wahrscheinlich nicht entdeckt werden.

Experteninterviews und Kundenbefragungen

Experteninterviews und Kundenbefragungen sind eine nützliche Herangehensweise, um auf explorativem Weg tiefergehende Daten zu interessierenden Themenstellungen und / oder Produkten, Dienstleistungen und Prozessen zu erhalten. Sie bieten die Möglichkeit persönliche Wahrnehmungen und Erfahrungen in einem informellen Rahmen zu erheben, der sich meist positiv auf die Auskunftsbereitschaft des Interviewten auswirkt. Eine minimale Intervention seitens des Interviewers reduziert den Interviewerbias und fördert die Generierung authentischer Informationen. Gerade im Bereich des Innovationsmarketing, wo Großzahligkeit der potentiellen Auskunftspersonen und klare Inhaltsabgrenzungen selten gegeben sind, haben sich solche Einzelinterviews wiederholt bewährt.

Open Space Technologie

Die Open Space Technologie (OST) ist ein innovatives Workshopkonzept, in dessen Rahmen Personengruppen, die auf unterschiedliche Weise mit einem Thema verbunden sind, zu sich selbst steuernden Gruppen formiert werden. Der inhaltliche Rahmen wird durch das Leitthema gesetzt, das aber ausreichend Platz für Mit- und Ausgestaltung lässt. OST basiert auf einfachen Regeln, die eine hochpartizipative, reflexive und aufgabenorientierte Kooperation fördern. Ein besonderer Nutzen dieser Methode ergibt sich aus der Möglichkeit für den Auftraggeber, sowohl mitgestaltend am Open Space teilzunehmen als auch authentisch die dynamische Entwicklung der Inhalte und Diskussionen mitzuerleben. Darüber hinaus erhöht die partizipative Einbindung der Teilnehmer in den Ablauf des Workshops die Identifikation und damit auch die Akzeptanz der erarbeiteten Ergebnisse.

 

... riding the waves of innovation